Rauchen wird erblich beeinflusst
Weltweit rauchen immer mehr Menschen, trotz Aufklärung über die Folgen des Rauchen´s. Laut WHO sterben jährlich unzählige Menschen an den Folgen des des Tabakkonsums, aber auch aufgrund des Passivrauchen´s. Die Abhängigkeit von der Substanz Nikotin, ist wissenschaftlich klar nachgewiesen. Die WHO sprach früher von einer Nikotinsucht. Diese wird im heutigen fachsprachlichem Umgang, als Nikotinabhängikeit bezeichnet.
Die Gene steuern das Rauchverhalten mit
Wissenschaftler der Universität Greifswald haben anhand einer weltweiten Studie mit Rauchern nachgewießen, dass bei Jugendlichen mit Beginn der Nikotinaufnahme genetische Faktoren für den weiteren Umgang mit Nikotin verantwortlich seien. Die Wissenschaftler räumen aber weiterhin ein, dass das soziale Umfeld ausschlaggebend sei, ob ein Jugendlicher Raucher, d.h. von Nikotin abhängig werde oder nicht. Sei aber nun mit dem Nikotinkonsum begonnen worden, bestimme der genetische Einfluss, ob der Jugendliche etwa wieder aufhöre, zum Gelegenheitsraucher werde oder sogar zum Kettenraucher, mit besonders hoher Suchtgefährdung (s. Suchtentstehung) und riskantem Suchtverhalten, mit Abhängigkeit von der Substanz Nikotin, werde. Dies liege dann an der besonderen Wirkung, die Nikotin an den Rezeptoren im Gehirn enfalte.
Nikotinwirkung auf das Gehirn
Nikotin wirke im Gehirn über sog. Nikotinrezeptoren. Sobald Nikotin an diesen Rezeptoren andockt, enfalte es sehr schnell stimulierende Effekte im Gehirn über die Botenstoffe Serotonin und Dopamin. Es führe zur Steigerung des Wohlbefindens und zur Beruhigung. Gleichzeitig erhöhe Nikotin die Aufmerksamkeit und die Konzentration und fördere das kreative Denken. Wieviel Zigaretten geraucht werden, sei auch durch die Gene bestimmt, die die Nikotinrezeptoren steuern. Bisher sei davon ausgegangen worden, dass das Suchtverhalten durch unterschiedlichen Nikotinabbau in der Leber beeinflusst worden sei.
Mögliche Vorbeugung (Prävention)
Die neueren Erkenntnisse über die Genetik und die Nikotinrezeptoren könnten nun dazu beitragen, neue Medikamente zu entwickeln, die die Nikotinrezeptoren beeinflussen und damit die Suchtentstehung und Suchtgefährdung vermindern helfen. Aber als erster Schritt sollte das soziale Umfeld des Jugendlichen beleuchtet und eine gesellschaftliche Basis geschaffen werden, in der generell ein Zurechtfinden ohne Suchtmittel möglich ist (s. Suchtprävention).
Letzte Änderung am Sonntag, 01 Dezember 2013 18:43