Nach klassischer Definition ist ein Placebo ein Präparat in Medikamentenform, jedoch ohne arzneilich wirksame Inhaltsstoffe. Typischerweise geht der Patient davon aus, dass er ein Medikament mit versprochener Wirkung erhalten hat. Weiß der Patient, dass er ein Scheinmedikament bekommen hat, reduziert sich der positive Effekt auf den Heilungsverlauf oder verschwindet ganz.
In neueren Studien wurden auch Scheininterventionen (typisches Beispiel "Kniespiegelungen") durchgeführt. Dies wurde nur bei den Patienten durchgeführt, die keine massiven Schäden aufwiesen (vorhergehendes MRT). Der Patient hatte eine Regionalanästhesie und konnte am Bildschirm dem OP-Verlauf zusehen. Ihm wurde natürlich nur ein Video einer OP vorgespielt. Nach Abklingen der Anästhesie fühlte sich der Patient schmerzfrei, im Vergleich zu vorher. Obwohl kein wirklicher Eingriff stattfand. Neueste Studien legen sogar nahe, dass der Placeboeffekt auch bestehe, wenn der Proband wisse, dass er ein Scheinmedikament bekommen habe. Einfach das Wissen und das Gefühl irgendetwas bekommen zu haben (eingenommen o. gespritzt), verändere die eigene Wahrnehmung und setze innere Prozesse in Gang.