Gehirn-Doping in Schule ... und Gesellschaft
Züchtung einer Elite, die den Rahm der Milch dieser Welt abschöpfen möchte. Wer nicht mitmacht fährt hinterher, ähnlich der Radfahrer die bei der "Tour de France" auf Doping verzichten und chancenlos bleiben. Doping ist nicht nur mehr ein Problem des Sports. Nach einer Umfrage der Deutschen Haupstelle für Suchtfragen (DHS), würden immer mehr "Gesunde" Menschen zu leistungssteigernden Medikamenten greifen, um besser zu sein, als die Konkurrenz. "Ich will besser sein als mein Nachbar", so das Motiv der Menschen, die zu Hirndoping greifen würden. Immer mehr Leistung, in immer kürzerer Zeit, unter permanent zunehmendem Druck und der fehlenden Wertschätzung der Leistung, die nie genug sei (http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/46310/ ).
Gehirn-Doping in der Schule und in der Gesellschaft - Vorteilsverschaffung um jeden Preis !
Die Medikamenteneinnahme zur Leistungssteigerung in Schule und Studium sei in der USA besonders verbreitet. Nicht nur in den USA, auch in Europa habe das Gehirndoping Einzug gehalten. Bei Schweizern Medizinstudenten sei Ritalin besonders beliebt. Aber auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen, als in Schule und Universität, werde zunehmend zur Pille gegriffen um dem ständig steigenden Leistungsniveu folgen zu können. Amerikanische Militärpiloten bekämen "nur auf Wunsch", leistungssteigernde Medikamente, da viele Flugunfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen seien und dies hierdurch reduziert werden könne. Diese, als (Neuro)Enhancement bezeichnete gesellschaftliche Herausforderung unserer neuen Zeit, werfe neue ethische Fragen auf, die die Gemüter spalte. Gerate man nicht irgendwann in einen gesellschaftlichen Soog der geistigen Aufrüstung, der alle mit sich zieht, um in der Gesellschaft konkurrenzfähig zu bleiben. Diejenigen die nicht teilnehmen, werden zu gesellschaftlichen Randgruppen werden und sich teilen müssen, was die sog. "Elite" übrig lässt. In den USA zeichne sich schon die Tendenz ab, dass Gehirn-Doping irgendwann nur für die Reichen da sei, da es wiedereinmal eine Frage des Geldes sei. Ritalin sei ein beliebtes Mittel, das zur geistigen Leistungssteigerung herangezogen werde. Ritalin sei eigentlich für den Einsatz bei Kindern mit ADS/ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung bzw. Aufmerksamkeitsdefizit- u. Hyperaktivitätsstörung) bestimmt.
Nach Untersuchungen würden auch Gesunde von Ritalin profitieren und die Konzentrations- und Problemlösefähigkeit ließe sich damit verbessern, sowie die Leistung des Kurzzeitgedächtnisses mit Ritalin merklich steigern. Aber Untersuchungen legen nahe, dass eine Dauereinnahme von Ritalin, bei Kindern zu Wachstumsstörungen führen könne. Neben Ritalin werde auch Modasomil zur Erweiterung der geistigen Fähigkeiten von Gesunden eingesetzt. Modasomil werde in der Schweiz zur Behandlung von Menschen eingesetzt, die unter extremem Schlafzwang neigen. Nach der Einnahme von Modasomil habe man einen Wachheitsgrad von ca. sechs Tassen Kaffee (s. Kaffee und seine Wirkung), aber ohne dessen Nebenwirkungen, wie ein gewisses Zittern zu verspüren oder am Abend mit Einschlafschwierigkeiten zu kämpfen. Die Verführung liege auch darin, dass Modasomil als nebenwirkungsfrei gelte. Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA habe aber daraufhingewießen, dass es bei einigen Menschen zu lebensgefährlichen Hauterscheinungen, sowie zu bedrohlichen psychischen Störungen (Angstzuständen, Halluzinationen, Suizidgedanken...) gekommmen sei. Auch sei naheliegend, dass die Dauereinnahme von sog. Neuroenhancern, Hirnstrukturen verändere und so zu dauerhaften Persönlichkeitsveränderungen führen könne. Doping ist also nicht nur mehr ein Problem aus dem Sport. Überall wo es um Geld und Macht geht, wird zu unlauteren Mittel gegriffen werden. Es gibt Stimmen die sage, dass das wahre Doping das Geld sei. Es wird immer jemand geben, der für Geld alles macht was möglich ist und es wird auf der anderen Seite immer jemand geben, der es mit sich machen lässt !
Letzte Änderung am Montag, 09 September 2013 13:17
Weitere Informationen
- Quelle: Ärzteblatt
- Textquelle: NZZ Online
- Datum: Freitag, 23 Juli 2010