Vorübergehende Stoffwechselveränderungen bei einem Trauma
Stressstoffwechsel (Postaggressionsstoffwechsel)
Der Körper reagiert auf Traumen, mit vorübergehenden Funktionsstörungen des Herz-Kreislaufsystems, des Energie- und Wasserhaushaltes und der Psyche. Bis die Störung vorbei ist und der Körper zum Ausgangsstoffwechsel zurückgefunden hat, kann es je nach Schwere des Trauma´s u.a. Wochen bis Monate, ab dem traumatischen Ereignis, dauern.
Körperproteinsynthese:
Die geschätzte tägliche Proteinsynthese (Funktions- und Strukturproteine) aller Organe (Muskel, Haut, Darm, Bindegewebe, Plasma, Viszeralorgane ….) beträgt bei einem 70 kg schweren Mann ca. 1300 g. Siehe auch wieviel Eiweis braucht ein Sportler.
Was passiert ?
- Erhöhter Sauerstoffverbrauch bei erhöhtem Grundumsatz (durch erhöhten Katecholaminspiegel von Adrenalin und Noradrenalin, den Insulingegenspielern)
- Herzeitvolumen steigt (HZV)
- Gluconeogenese ist gesteigert
- Lipolyse (Fettabbau) erhöht, zur Bedienung der Gluconeogenese
- Proteolyse überwiegt Proteinsynthese (Beweis durch Glutaminmessung im Muskel; sowie vermehrte Harnstoffausscheidung)
- Zunehmende Glukoseverwertungsstörung durch anfangs erniedrigten Insulinspiegel und im weiteren Verlauf verminderte Sensibilität der Insulinrezeptoren, führt zur vermehrten Bildung von Ketonkörpern mit einer Ketoazidose
- Aldosteron und ADH-Sektretion führt zur Natrium- und Wasserretention mit Hypokaliämie und Ödembildung
- Gestörte Immunabwehr durch Verminderung von Immunglobulinen und Komplement durch Erhöhung der Katecholamine und des Kortisolspiegels
- Gerinnungsaktivierung und Thrombozytenaggregation mit thrombembolischen Komplikationen (Gefahr von Thrombosen und Embolien)
Weitere Informationen
- Textquelle: Ärzteblatt
- Textquelle 2: verschiedene