Streiten: Ja - aber richtig!
Streiten sei sehr wichtig im menschlichen Zusammenleben. Ein leidenschaftlicher Streit könne sehr produktiv sein. Voraussetzung für einen produktiven Streit, der die Beteiligten weiter bringe, sei eine korrekte Streitkultur.
Streiten im Zusammenleben ist wichtig... dann aber korrekt...
Reine Harmonie im menschlichen Zusammenleben gibt es nicht, außer vielleicht in Filmen. Dennoch würden sich die Menschen nach einem harmonischen Miteinander sehnen. Dabei gehe man einer Konfrontation mit dem Anderen lieber aus dem Wege.
1. Ein klärender Streit nach gewissen Streitregeln, sei aber nach Meinung von Prof. Schmitt der Universität Landau, die beste Lösung. Wenn man lieber dem Anderen der Harmonie wegen etwas vorspiele und später die Wahrheit herauskomme, sei der Vertrauensbruch groß. Besser sei es auch, das Problem klar zu benennen, als es im Witz zu verpacken. Denn so könne die Wichtigkeit und Ernsthaftigkeit deutlich herausgestellt werden. Auf jeden Fall solle man an sich arbeiten, um das eigene Vermeidungsverhalten aufgeben zu können und die bereinigende Konfrontation zu suchen.
2. Der richtige Zeitpunkt um zu streiten, sei die nächste Hürde. Es sei äußerst wichtig sich einmal zu beruhigen und klare Gedanken zu fassen. Manchmal helfe es erst einmal darüber zu schlafen. Dann sollten klare Gedanken gefasst werden und das Problem beim Namen genannt werden. Das Problem müsse klar beschrieben werden und der eigene Standpunkt und die Gefühle offen und ehrlich ausgedrückt werden.
3. Um produktiv streiten zu können, müsse es eine gemeinsame Streitbasis geben, auf der es grundsätzlich eine Lösung für die Streitparteien geben könne. Falls im Vorfeld schon feststehe, dass es grundsätzlich für die Streiparteien keine Lösung geben könne, könne der Streit nicht produktiv sein. Wenn es zum Streit komme, müsse man zuerst klären, ob man über das Richtige streite. Sind die echten Probleme im Streit erfasst. Oft werde aus nichtigen Anlässen heraus ein Streit begonnen, der aber tiefe unbewusste Konflikte zugrunde liegen habe.
4. Sachlichkeit sei unabdingbar, um eben produktiv streiten zu können und das Problem auf den Punkt bringen zu können. Man müsse ehrlich und offen seine Gefühle formulieren und Gedanken, Meinungen und Begründungen in sachlicher Argumentation äußern. Dies falle natürlicherweise schwer, wenn der Adrenalinspiegel hoch sei. Aber persönliche Angriffe, Abwertungen des Gegenüber und Beleidigungen verhärten nur die Fronten und verschließe zuerst einmal die Möglichkeit, sich sachlich anzunähern. Persönliche Angriffe schaffen keine Atmosphäre, in der Argumente für eine konstruktive Streitkultur, mit der Abbarbeitung des Streit´s und einer gemeinsamen Weiterentwicklung, gefunden werden könnten. Wer sich aber darüber bewusst sei, dass man rein sachlich bleiben müsse, könne sich konstruktiv streiten und weiterentwicklen.
5. Ohne Respekt vor dem Gegenüber, könne der Streit schnell zu persönlichen Angriffen führen und eskalieren. Ohne Respekt, verlieren die oben genannten Punkte für einen korrekten Streit ihre Aussagekraft. Gerade in einer Partnerschaft oder Freundschaft, sei es wichtig sein Gegenüber, zu akzeptieren, wie dieser sein wolle, um eine längerfristige Beziehung aufrecht erhalten zu können. Wie die Streitenden in einer Beziehung miteinander umgehen würden, entscheide darüber ob die Beziehung länger dauern könne oder nicht.
6. Fair sein beim Streiten. Man müsse sich klar machen, dass die Streitparteien gleichberechtigt seien. Keiner von beiden dürfe das letzte Wort haben und sich damit noch über den anderen erheben. Fair sein, hat viel mit Respekt zu tun. Ohne Respekt sei Fairness nicht möglich.
7. Keine Verallgemeinerungen verwenden und sachlich, korrekt das Problem beschreiben und argumentieren. Wörter, die verallgemeinern, hätten in einem korrekten Streit nichts zu suchen. Begriffe wie "immer, dauernd, ständig, früher, du warst mal...", seien kontraproduktiv und würden vom aktuellen Problem ablenken. Schlimmer noch, sie könnten z.B. Angewohnheiten des Anderen aufgreifen und seine Person grundsätzlich in Frage stellen, was man i.d.R. gar nicht wollte. Oder die Verallgemeinerungen würden auf unbewusste Konflikte hinweisen, die nie richtig verarbeitet wurden. Wer eine Streitkultur entwickeln will und in Zukunft korrekt streiten will, sollte eben einige Punkte beherzigen.
1. Ein klärender Streit nach gewissen Streitregeln, sei aber nach Meinung von Prof. Schmitt der Universität Landau, die beste Lösung. Wenn man lieber dem Anderen der Harmonie wegen etwas vorspiele und später die Wahrheit herauskomme, sei der Vertrauensbruch groß. Besser sei es auch, das Problem klar zu benennen, als es im Witz zu verpacken. Denn so könne die Wichtigkeit und Ernsthaftigkeit deutlich herausgestellt werden. Auf jeden Fall solle man an sich arbeiten, um das eigene Vermeidungsverhalten aufgeben zu können und die bereinigende Konfrontation zu suchen.
2. Der richtige Zeitpunkt um zu streiten, sei die nächste Hürde. Es sei äußerst wichtig sich einmal zu beruhigen und klare Gedanken zu fassen. Manchmal helfe es erst einmal darüber zu schlafen. Dann sollten klare Gedanken gefasst werden und das Problem beim Namen genannt werden. Das Problem müsse klar beschrieben werden und der eigene Standpunkt und die Gefühle offen und ehrlich ausgedrückt werden.
3. Um produktiv streiten zu können, müsse es eine gemeinsame Streitbasis geben, auf der es grundsätzlich eine Lösung für die Streitparteien geben könne. Falls im Vorfeld schon feststehe, dass es grundsätzlich für die Streiparteien keine Lösung geben könne, könne der Streit nicht produktiv sein. Wenn es zum Streit komme, müsse man zuerst klären, ob man über das Richtige streite. Sind die echten Probleme im Streit erfasst. Oft werde aus nichtigen Anlässen heraus ein Streit begonnen, der aber tiefe unbewusste Konflikte zugrunde liegen habe.
4. Sachlichkeit sei unabdingbar, um eben produktiv streiten zu können und das Problem auf den Punkt bringen zu können. Man müsse ehrlich und offen seine Gefühle formulieren und Gedanken, Meinungen und Begründungen in sachlicher Argumentation äußern. Dies falle natürlicherweise schwer, wenn der Adrenalinspiegel hoch sei. Aber persönliche Angriffe, Abwertungen des Gegenüber und Beleidigungen verhärten nur die Fronten und verschließe zuerst einmal die Möglichkeit, sich sachlich anzunähern. Persönliche Angriffe schaffen keine Atmosphäre, in der Argumente für eine konstruktive Streitkultur, mit der Abbarbeitung des Streit´s und einer gemeinsamen Weiterentwicklung, gefunden werden könnten. Wer sich aber darüber bewusst sei, dass man rein sachlich bleiben müsse, könne sich konstruktiv streiten und weiterentwicklen.
5. Ohne Respekt vor dem Gegenüber, könne der Streit schnell zu persönlichen Angriffen führen und eskalieren. Ohne Respekt, verlieren die oben genannten Punkte für einen korrekten Streit ihre Aussagekraft. Gerade in einer Partnerschaft oder Freundschaft, sei es wichtig sein Gegenüber, zu akzeptieren, wie dieser sein wolle, um eine längerfristige Beziehung aufrecht erhalten zu können. Wie die Streitenden in einer Beziehung miteinander umgehen würden, entscheide darüber ob die Beziehung länger dauern könne oder nicht.
6. Fair sein beim Streiten. Man müsse sich klar machen, dass die Streitparteien gleichberechtigt seien. Keiner von beiden dürfe das letzte Wort haben und sich damit noch über den anderen erheben. Fair sein, hat viel mit Respekt zu tun. Ohne Respekt sei Fairness nicht möglich.
7. Keine Verallgemeinerungen verwenden und sachlich, korrekt das Problem beschreiben und argumentieren. Wörter, die verallgemeinern, hätten in einem korrekten Streit nichts zu suchen. Begriffe wie "immer, dauernd, ständig, früher, du warst mal...", seien kontraproduktiv und würden vom aktuellen Problem ablenken. Schlimmer noch, sie könnten z.B. Angewohnheiten des Anderen aufgreifen und seine Person grundsätzlich in Frage stellen, was man i.d.R. gar nicht wollte. Oder die Verallgemeinerungen würden auf unbewusste Konflikte hinweisen, die nie richtig verarbeitet wurden. Wer eine Streitkultur entwickeln will und in Zukunft korrekt streiten will, sollte eben einige Punkte beherzigen.
Letzte Änderung am Freitag, 06 September 2013 00:55
Weitere Informationen
- Textquelle: Rheinpfalz am Sonntag
- Datum: Sonntag, 09 Januar 2011
- Textquelle 2: Hier die Textquelle
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