Eine kleine Neurosenlehre - auf Basis Sigmund Freud´s
Instanzenmodell nach Freud und Konfliktverarbeitung
- Im besten Fall versucht das ICH, das mit seiner Umwelt und mit sich in Kontakt steht und sich daraus ergebende Konflikte erlebt, eine situationsgerechte Konfliktverarbeitung. So bleibt der Konflikt bewusst und wird rational verarbeitet. Es bleibt kein Ballast zurück.
- Ist eine adäquate, situationsgerechte Konfliktverarbeitung nicht möglich, muss keine abnorme Reaktion eintreten, denn solange der Konflikt bewusst bleibt und der Betroffene die Konfliktspannung aushält, muss nichts passieren.
- Wenn die Konfliktspannung die Tragfähigkeit des Betroffenen übersteigt, kann die Entlastung des ICH durch Abwehrmechanismen erreicht werden. Eine Auswahl der Wichtigsten sind: Verdrängung, Projektion, Konversion, Regression, Verleugnung, Verschiebung, Sublimierung, Verkehrung ins Gegenteil, Introjektion, Isolierung.
Der Betroffene (das ICH) erreicht Entlastung, so dass er in seinem Alltag und Umfeld "funktionieren" kann. Er kann bzw. wird oft körperliche Symptome und psychische Auffälligkeiten entwickeln, so dass er sich von seiner Umwelt abhebt. Dem Betroffenen kann in einigen Fällen die eigene Veränderung zumindest teilweise bewusst sein, in vielen Fällen, je nach dem welche früheren Konflikte und Störung zugrunde liegen, bleibt die Veränderung jedoch im Unbewussten. .
Neurose bedeutet ein funktioneller Wandel des Erlebens im Vergleich zur Psychose, mit einem strukturellen Wandel des Erlebens, dem ein Verlust des Realitätbezuges folgt. Der Begriff Neurose wird heute nicht mehr verwendet. Unter Neurose werden heute verschiedene psychische Störungen des Persönlichkeitsstruktur-Niveaus verstanden, die teils unterschiedliche Ursachen und Ausprägungnen haben. Nach Freud, hat die Kindheit bei der Entstehung vieler psychischer Auffälligkeiten und Leiden, eine große Bedeutung. Bei der Analyse vieler aktueller Probleme lässt sich die Spur bis in die frühe Kindheitsentwicklung zurückverfolgen (s. Bedeutung der Kindheit). Es liegt in der Natur des menschlichen Lebens, dass Konflikte entstehen, wenn der Mensch in Kontakt mit sich und seiner Umwelt ist. Es gehört auch zu einer gesunden Entwicklung, dass der Mensch im Laufe seines Lebens Frustration ertragen lernt und sich für jeden eine gewisse Frustrationstoleranz ausbildet. Das ICH leidet unter dem Druck des ÜBER-ICH mit seinen oft überhöhten Normen und Moralen, sowie der Erwartungen Anderer und der Gesellschaft. Das ES sendet Trieb-Impulse aus, die nach Befriedigung streben. Das ICH gerät unter Umständen in Konflikt, im Hinblick auf die Triebbefriedigung unter Berücksichtigung eigener Normen und Moralen, sowie der der Gesellschaft. Das ICH sucht nun einen Weg, der den oft übermächtigen Moralen und Normen (ÜBER-ICH) und den unbewussten Triebimpulsen (ES) gerecht wird. Dass hierbei Konflikte entstehen können ist nicht verwunderlich. Sigmund Freud hat in seiner Psychoanalyse das ES (die Triebe, das Unbewusste) erforscht, um zu analysieren und verstehen zu können, warum und wie das ICH auf dem Weg aus dem Konflikt eine Neurose (verschiedene Störungen des Persönlichkeitsstruktur-Niveaus) entwickelt hat, mit Ausprägung von typischen körperlichen Symptomen und psychischen Auffälligkeiten, mit Abhebung von der Umwelt.
Neurosetherapie nach Freud
Sigmund Freud wollte die Betroffenen mit ihren unbewussten Konflikten konfrontieren, sie anregen sich selbst damit auseinanderzusetzen (Reflexion) und damit die Reifung in einer bestimmten Lebensphase, die durch die Konflikte gestört war, nachzuholen (nachzureifen).
Weitere Informationen
- Textquelle: S. Freud
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