Nahrungsmittel ohne Natur - nur noch Schein
Illegales Dioxin in den Nahrungsmitteln beschäftigt alle Welt zur Zeit. Aber wie sieht es mit Stoffen in unserer Nahrung aus, die legal sind, von denen aber nicht bekannt ist, wie diese sich im Gesamtergebnis und auf Dauer auf unseren Körper auswirken.
Nahrungsmittel und schöner Schein...
Unsere Nahrungsmittel sind so mit Aromen und Zucker aufgepeppt, so dass uns ein schöner Geschmack vorgegaukelt werde, um wieder die gleichen Produkte zu kaufen. Bei den Herstellern herrsche ein Wettkampf und den Geschmack der Kunden und damit deren Finanzen. Das Frühstück beginnt bei vielen Menschen schon mit einem extrem gezuckerten Kakaogetränk, das zudem viele Geschmacksverstärker enthält. Fitnessflocken und Müsli mit extrem viel Zuckergehalt wecken das Verlangen nach immer mehr Süße. Kinder reagierten besonders auf Zucker und den süßen Geschmack und ließen sich damit gut lenken und zu Mehr verleiten. Aber auch die meisten Erwachsenen ließen sich durch einen süßen, intensiven Geschmack verleiten. Bei süßen Getränken bekommt man sogar durch den hohen Zuckeranteil noch mehr Durst und trinke dann nochmehr, was die Kalorienaufnahme explodieren lasse. Verfolgen könne man diesen Sachverhalt an medizinischen Veröffentlichungen, die vor einer zunehmenden XXL-Gesellschaft warnten. Die meisten Menschen bewegen sich hier in einem Teufelskreis. Es gibt zwar viele Informationen, wie man sich besser ernähren kann, aber wenn man im Teufelskreis seiner Angewohnheiten festsitze, sei es für die meisten schwierig, es alleine herauszuschaffen. Schließlich seien alle Zusatzstoffe in der Nahrung darauf ausgerichtet, eine Art Sucht beim Verbraucher zu erzeugen um ihn als potentiellen Kunden zu gewinnen und zu halten.
Anfällig für vielerlei Produkte mit allen möglichen Zusatzstoffen, mache natürlich die fehlende Zeit des modernen Menschen, der immer im Stress sei und unter Zeitdruck stehe. Immmer schneller, besser und mehr, so lautet allgemein die Fahnenaufschrift in allen Lebensbereichen. Kein Wunder dass eine solche Kultur der Eile, auch in der Ernährung Einzug gehalten hat. Auftauen und aufbacken werde durch Emulgatoren erleichtert. Dabei werde der Nahrung das schöne Aussehen durch Phosphate und Glyceride verliehen. Viele Menschen wüssten nicht mehr wie pure Nahrung wirklich schmeckt und wie man diese zubereite. Es bestehe die Tendenz der Industrie, den Gehalt an Rohstoffen zu senken und durch viele Zusatzstoffe zu ersetzen. Hier gehe es schließlich auch um einen Kampf gegen die Kosten. Billige Zusatzstoffe in Massenproduktion hergestellt, seien einfach günstiger und verfügbarer als originale Rohstoffe, die ihren Preis hätten. In Zeiten des aktuellen Dioxinskandals, werden die Rufe nach Bioprodukten wieder lauter. Eine nachvollziehbare Herkunft aller Rohstoffe ob pflanzlich oder tierisch, hat eben ihren Preis.
Die menschliche Geschmackempfindung habe sich an die vielen Zusatzstoffe in der Nahrung so gewöhnt, dass viele Menschen mit den Geschmäcken einfacher Nahrungmittel nichts mehr anfangen könnten. Auch habe sich das Auge an die Erscheinung der Nahrungmittel gewöhnt, dass man den ursprünglichen Zustand der Nahrungsmittel gar nicht mehr kenne. Farben erwecken einen frischen und schönen Anblick und verlocken die Sinne. Festigungs- und Vedickungsmittel geben eine schöne Form, die die Nahrungsmittel in natura einfach nicht haben. Glutamate als Geschmacksverstärker z.B. würden Nahrungsmittel essbar erscheinen lassen, selbst wenn diese schon verdorben seien. Nur könne man es ihnen oft nicht ansehen oder erschmecken, weil die Geschmacksverstärker alles überdeckten. Aromastoffe, die irgendwelche Fruchtgeschmäcke vortäuschten, dürften sogar als natürlich deklariert werden, wenn sie von Sägespänen, Pilzen oder Bakterien stammen. Nahrungsmittel die nie zu verderben scheinen, seien oft vollgepumpt mit Konservierungsstoffen und Antioxidantien, um sie so lange wie möglich an den Verbraucher bringen zu können.
Zu Oma´s Zeiten hätte es so etwas nicht gegeben. Hier wurde alles aus dem eigenen Garten verwendet. Entweder frisch zubereitet oder zur Haltbarmachung für die kommenden Winter, eingekocht. Einen ganzen Raum mit Einmachgläsern verschiedener Arten und Sorten zu haben, war damals üblich. Viele frische Dinge lassen sich eben nicht so lange aufbewahren, das ist klar. Es wurde ja jeden Tag alles frisch zubereitet, direkt aus dem Garten oder vom Baum. Milch holte man sich jeden Tag frisch vom Bauer und sontige Milchprodukte, Mehl und mal ne Hefe vom Milchauto, das jeden Tag am Haus anhielt. Wenn man ein Schwein und Hühner hatte, konnte man sich sogar mit Eiern und Fleisch selbst versorgen. Dann wurde nämlich ein mal im Jahr das Schwein geschlachtet und alles daran verwertet. Übrigens wurde das Schwein damals als Bioschwein gehalten und nur mit Abfällen des Alltages gefüttert. Futtermittel, die möglicherweise mit Pestiziden verseucht waren und Dioxine enthalten könnten, die Krebs verursachten, Organe schädigten und möglicherweise auch noch erbgutschädlich seien, gab es damals nicht bei der Haltung des eigenen Hausschwein´s. Brot aus vollem Korn wurde selbst gebacken, Nudeln aus vollem Korn von Hand gemacht und Wasser gab es, falls nötig, aus dem hauseigenen Brunnen. Man war in Vielem Selbstversorger und von weniger Produkten abhängig, die angeliefert werden mussten.
Nun seien alle diese modernen Zusatzstoffe von der Industrie auf ihre Unbedenklichkeit getestet und ihre Verwendung sei klar reglementiert. Jedoch wird immer wieder von Kritikern gewarnt, dass manche o.g. Zusatzstoffe für die Auslösung von Allergien verantwortlich seien. Die Zusatzstoffe seien zwar einzeln getestet, jedoch lägen über deren Zusammenspiel im Körper, keine wissenschaftlichen Ergebnisse vor. Ernährungsexperten warnen vor Fertigprodukten und Süßgetränken, die viel zu viel Zucker und Fett enthalten und viel zu wenig Mineralien, Vitamine, Ballaststoffe und ganz zu schweigen von den natürlichen sekundären Pflanzenstoffen. Nur über Aufklärung können die Menschen erreicht werden, sich bewusster mit der Ernährung auseinanderzusetzen, sich mehr zu bewegen und wenn möglich auf das Rauchen zu verzichten, ganz im Sinne der Prävention, die früh im Leben ansetzen muss und eine tragende Rolle spielt.
Letzte Änderung am Sonntag, 08 September 2013 19:05
Weitere Informationen
- Textquelle: Rheinpfalz am Sonntag
- Datum: Sonntag, 16 Januar 2011